Nur in einem Verbund, in dem Wissenschaftler, Naturschutzbehörden und Gärtner auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene zusammenarbeiten, wird es möglich sein, diese völkerrechtlich verbindlichen und dringend notwendigen Maßnahmen der Biodiversitäts-Konvention (CBD) und der Globalen Strategie zum Schutz der Pflanzenwelt (GSPC) zu ergreifen und umzusetzen.
Die erste europäische Genbank für Wildpflanzen wurde 1971 in Madrid gegründet. Seither gewinnt der Ex-situ-Schutz von Wildpflanzenarten in Genbanken in ganz Europa immer mehr an Bedeutung. Die ansteigende Zahl von Saatgutbanken für Wildpflanzenarten erfordert einerseits die Abstimmung von Sammlungsaktivitäten und Datenverwaltung, andererseits die Entwicklung und Festlegung von Standards für die Geländearbeit und Einlagerung der Samen, um eine einheitliche Qualität der Aufsammlungen in ganz Europa zu erreichen. Für die Umsetzung dieser Ziele wurde im Jahr 2005 das European Native Seed Conservation Network (ENSCONET) gegründet, das bis zum Oktober 2009 durch das 6. Forschungsrahmenprogramm der Europäischen Kommission gefördert wurde. Seither arbeiten die Partner im ENSCONET-Konsortium zusammen.
Auf der Homepage des Netzwerkes stehen u.a. die ENSCONET Virtual Seed Bank „ENSCOBASE“ mit den Saatgutakzessionen der beteiligten Partner sowie die Anleitungen und Empfehlungen des ENSONET-Netzwerkes für die Arbeit von Saatgutbanken in verschiedenen europäischen Sprachen zum Download bereit.