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Echter Hopfen

Humulus lupulus
L.
Cannabaceae
Hanfgewächse

Hopfen ist eine zweihäusige Kletterpflanze, d. h. männliche und weibliche Blüten wachsen an verschiedenen Individuen. In den zapfenförmigen, weiblichen Ähren sind die kleinen Blüten von überlappenden Tragblättern umgeben, die orangegelbe Drüsen mit einem harzartigen Sekret aufweisen. Sie werden auch Dolden genannt. Hopfen, die Arzneipflanze des Jahres 2007, wird seit dem 9. Jahrhundert als Heilpflanze kultiviert. Als Arzneimittel und zum Bierbrauen werden nur die weiblichen Blütenstände verwendet. Sie enthalten Bitterstoffe, die beruhigend, schlaffördernd, antibakteriell, gegen Verdauungsstörungen und Appetitlosigkeit wirken. Der Inhaltsstoff Xanthohumol wird zurzeit verstärkt erforscht, da er u. a. Krebs vorbeugen soll. Seine natürlichen Standorte sind v. a. nährstoffreiche Auwälder.

In Mitteleuropa ist der wilde Hopfen weit verbreitet und häufig anzutreffen. Er ist mit ca. 10 cm Zugewinn pro Tag eines der am schnellsten wachsenden Pflanzen. Er wird aufgrund seiner Aroma- und Bitterstoffe, die dem Bier seinen Geschmack verleihen, hauptsächlich für die Brauerei angebaut. Der Anbau von Hopfen erfolgte in Deutschland und Frankreich bereits im 8. Jahrhundert. Geerntet werden ausschließlich die weiblichen Blütenstände. Aufgrund der schlechten Verwendbarkeit befruchteter weiblicher Blütenstände werden deshalb auch ausschließlich weibliche Hopfenpflanzen angebaut. Dazu wird die Pflanze vegetativ über Stecklinge vermehrt. Hopfen ist mit Hanf verwandt und wirkt wie dieser beruhigend. Pharmazeutisch verwendet werden die weiblichen Ähren (Hopfenzapfen oder Dolden) und das von ihren Drüsenhaaren gebildete Harz. Es wird durch ausklopfen der Ähren gewonnen. Die Wirkungen sind beruhigend, keimtötend und anregend auf die Magensaftsekretion. Hopfen ist darum auch Bestandteil zahlreicher Fertigarzneimittel. Die Inhaltsstoffe Humulon und Lupulon werden durch Extraktion aus dem Harz gewonnen und wirken antibakteriell. Sie haben aber keinen Einfluss auf Hefen und wurden daher ursprünglich dem Bier als natürliche Konservierungsstoffe zugesetzt. Humulone und Lupulone wirken möglicherweise wie das menschliche Hormon Östrogen.