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Weihnachtsstern

Euphorbia pulcherrima
Willd. ex Klotzsch
Euphorbiaceae
Wolfsmilchgewächse
Trivialname - weitere
Adventsstern
Poinsettie

Auch ein „Berliner Kind", manch einer weiß dieses nicht, woher auch. Aber soviel zur Aufklärung: 1834 wurde der Weihnachtsstern von Johann Friedrich Klotzsch (1805-1860), Arzt, Apotheker und Kustos am Botanischen Museum nach einem Beleg des „Willdenow"-Herbariums beschrieben. Carl Ludwig Willdenow, ein Lehrer von Alexander von Humboldt, legte das erste bedeutende Herbarium in Berlin an. Die attraktive Pflanze erhielt noch einen zweiten Namen zu Ehren des Herrn Poinsett, der amerikanischer Gesandter in Mexiko war. Dieser eingedeutschte Name „Poinsettie" hat sich bis heute erhalten.
Die Heimat des Weihnachtssterns sind die Hochebenen Mexikos. Die Temperaturen liegen dort zwischen plus 2 Grad im Winter und bis plus 32 Grad im Sommer und die Niederschlagsmenge beträgt 400 bis 700 mm. Der bis zu 4 m hohe Strauch wächst in seiner Heimat gern unter lichten Baumgruppen.
Wer glaubt, daß die roten „Blüten" Blüten sind, ist auf einen Trick der Natur hereingefallen. Die eigentlichen Blüten sind nicht gerade auffallend. Wie bei den meisten Wolfsmilchgewächsen sind sie in kleinen kopfförmigen Blütenständen zusammengefaßt. Im Zentrum befindet sich eine überhängende weibliche Blüte. Sie umgeben zahlreiche männlichen Blüten, die bis auf ein Staubblatt reduziert sind. Um eine Fortpflanzung der Art zu garantieren, müssen Bestäuber, Vögel und Insekten, angelockt werden. Hier hat die Natur in den Farbtopf gegriffen. Sie stattete zusätzliche Laubblätter mit Farbstoffen aus. Unter bestimmten Voraussetzungen färben sich die oberen Laubblätter in Rot, Rosa und Weiß um.
Weihnachtssterne reagieren auf die Tageslänge (kritische Tageslänge bei 12 Stunden). Künstliche Lichtquellen in der Kurztagsphase beeinflussen die Blütenbildung. Aus dieser Tatsache heraus ist zu erklären, warum alte Pflanzen auf der Fensterbank sich nicht im „Festtagsschmuck" zeigen wollen. Obwohl die Wolfsmilchgewächse allgemein als giftig gelten, wird berichtet, daß die Indios die jungen Blätter auch als Gemüse essen.