Die Wegwarte wächst häufig an Wegrändern in Europa und Nordafrika. Die ausdauernde, sparrig wachsende und bis zu 1,5 m große Pflanze kommt in Varietäten auch in Asien und eingebürgert auch in Amerika vor. Sie besitzt eine dicke Pfahlwurzel und blassblaue Blütenköpfe mit ausschließlich Zungenblüten. Das Drogenmaterial stammt von der wilden Varietät. Als Kaffee-Ersatz (Kaffee-Zichorie) und als Salatgemüse (Chicoree) werden jeweils andere genutzt und angebaut. Die Pflanze war bereits im Altertum bekannt und wurde nach Dioskurides und Plinius als magenstärkendes Gemüse kultiviert.
Die Wegwarte wird vorwiegend als Verdauungstonikum bei Appetitmangel und Verdauungsstörungen verwendet. Es ist ein traditionelles Mittel zum Anregen von Gallenproduktion und Gallenfluss und wirkt harntreibend und lindernd bei Blähungen. Wegwartenextrakte regen bei Ratten die Gallenproduktion an und wirken entzündungshemmend. Wegwartensirup ist ein traditionelles Tonikum für Kleinkinder und ein reinigendes Mittel für Patienten mit Rheuma und Gicht. Chicoree ist bekannt für seine Wirkung gegen Wurmparasiten. Chicoreesalat ist nichts anderes als Blattsprosse, die sich bei Lichtausschluss aus dem unteridischen Stock der Chicoreevarietät entwickeln. Inulin, ein stärkeähnlicher Speicherstoff vieler Asterngewächse, findet sich zu 50% in den Wurzeln der Wegwarte. Es wird einigen Produkten der Ernährungsindustrie beigemischt. Aus dem Mittelalter sind Geschichten über Zauberkräfte insbesondere Liebeszauber der Wegwarte bekannt und solche die unbesiegbar machen. Eine Korrelation mit den heilenden Wirkungen der Wegwarte scheint aber eher unwahrscheinlich.