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Ginkgo

Ginkgo biloba
Engl.
Gingkoaceae
Ginkgogewächse

Ginkgo ist in China, Korea und Japan beheimatet und wird weltweit als Zierbaum angepflanzt. Als „lebendes Fossil” und einzige überlebende Art seiner Familie hat der Ginkgo seine Morphologie seit fast 200 Millionen Jahren wenig verändert. Die charakteristisch fächerförmigen, meist zweilappigen Blätter sind parallelnervig. Der bis zu 40 m hohe Baum ist normalerweise getrenntgeschlechtlich mit männlichen und weiblichen Individuen. Die fleischige gelbe äußere Schicht der weiblichen Zapfen riecht unangenehm nach Buttersäure. Die Samen sind aber essbar und geröstet, vor allem in China, eine Delikatesse.

Der Ginkgo gehört weder zu den Nadel- noch zu den Laubbäumen sondern bildet eine eigene Gruppe. Obwohl seit langer Zeit kultiviert werden natürliche Vorkommen entlang des Jangtsekiang und im Südwesten Chinas vermutet. Männliche und weibliche Individuen sind rein äußerlich bis zur Geschlechtsreife mit ca. 30 Jahren kaum zu unterscheiden. Allerdings haben sie unterschiedliche Chromosomensätze, die sich in den Wurzelspitzen gut nachweisen lassen. Dies ist aufgrund des unangenehmen Geruchs der Samen wichtig bei der Auswahl männlicher Pflanzen als Straßenbaum. Ginkgo zeichnet sich durch eine außergewöhnlich hohe Resistenz gegenüber Schadorganismen aus. Insekten gegenüber ist er kaum anfällig und Krankheitserreger wie Pilze, Bakterien und Viren schädigen meist nur junge Pflanzen. Die Resistenzen gegenüber Pilzen lassen sich durch Wachsüberzüge und Fungizide der Blätter erklären. Der hohe Säuregrad der Blätter soll zudem gegen Attacken von Viren und Bakterien schützen. Auch das Holz und die Wurzel sind für Insekten toxisch. Substanzen wie Gingkolid, Bilobalid und Gingkolsäuren sind als aktive Substanzen gegenüber Insekten nachgewiesen worden. In mehreren klinischen Studien konnte die Wirksamkeit von Ginkgoblatt-Extrakten belegt werden. Es wird eingesetzt gegen Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen, Schwindel, Ohrensausen und Kopfschmerzen. Es wirkt bei arteriellen Durchblutungsstörungen und Demenz. Die Erfolge sind allerdings bei letzterem nur leicht und uneinheitlich. In der traditionellen chinesischen Medizin werden Ginkgosamen gegen Asthma, Tuberkulose Blähungen, Alkoholvergiftungen und Nierenerkrankungen eingesetzt.