Die Gartenbohne ist ein einjähriges Kraut und eine alte Kulturpflanze mit unklarer Abstammung aus Südamerika. Archäologische Funde weisen auf ihre Nutzung bereits um 6000 v. Chr. hin. Sie ist damit eine der wichtigsten und ältesten Kulturpflanzen der Neuen Welt. Sie wächst entweder kletternd als Stangenbohne oder niedrig wachsend als Buschbohne, mit 3-zählig gefiederten Blättern, kleinen weißen oder rosafarbenen Blüten. Die Früchte sind schmale längliche Hülsen mit zahlreichen, nierenförmigen Samen, die je nach den tausenden Sorten in Größe, Form und Färbung variieren.
Bei Bohnen unterscheidet man ursprüngliche andine und mittelamerikanische Herkünfte. In beiden genetischen Zentren wurden seit Jahrtausenden viele Sorten, jeweils an die lokalen Bedingungen angepasst, entwickelt. Heute kommen weitere Sorten aus allen Teilen der Welt hinzu. Diese genetische Vielfalt wird unter anderem in modernen Saatgutbanken für Nutzpflanzen nachhaltig für zukünftige Generationen gesichert. Die Samen der Bohnen haben einen hohen Eiweißgehalt und sind deshalb für die menschliche Ernährung vor allem bei eingeschränkter Proteinverfügbarkeit sehr wertvoll. Aber alle Bohnen sind aufgrund eines Eiweißes auch giftig und nur gekocht genießbar. Durch Erhitzen wird das giftige Protein Phasin zersetzt. Bohnen enthalten auch Zucker, die allerdings nicht durch den Menschen verdaut werden. Diese Dreifachzucker werden aber durch Bakterien im Darm zerlegt, was zur Produktion von Faulgasen mit den bekannten Konsequenzen führt. Auch enthalten sie viel Purin, die zu Harnstoff abgebaut werden und, anders als der Name vermuten lässt, zu Beschwerden führen kann, wenn der Konsument z.B. anfällig für Gicht ist. Als Droge dienen die Hülsen ohne Samen. Sie ist Bestandteil vieler Kräutertees und Fertigpräparate zur Behandlung von Nieren-und Blasenbeschwerden. Sie ist schwach harntreibend und wird seit langem als schwaches Mittel gegen Diabetes und traditionell zur Behandlung von Harnwegsbeschwerden, Gicht, Hautjucken und Akne eingesetzt.