Der Blaue Eisenhut ist eine ausdauernde krautige Pflanze aus den Bergregionen West- und Mitteleuropas und wird häufig als Zierpflanze kultiviert. Die Wurzelknollen schieben im Frühjahr einen Stängel mit wechselständigen, tief geteilten, sehr variabel geformten Laubblättern. Der terminale traubige Blütenstand trägt die namensgebenden, helmartigen, blau-violetten Blüten. Im Sommer gebildete Tochterknollen dienen neben den Samen der Vermehrung. Letztere sind pyramidenförmig und reifen in Balgfrüchten heran. Die Wurzelknollen und Samen sind besonders giftig.
Die Giftigkeit des Eisenhuts war bereits in der Antike bekannt und seine Extrakte wurden zum Morden und als Pfeilgift genutzt. Beim Umgang mit der Pflanze und deren Wurzelknollen ist Vorsicht geboten, der Blaue Eisenhut ist die giftigste Pflanze Mitteleuropas. Das Gift dringt allein durch Berührung in die Haut ein und kann zu Hautentzündungen und schweren Vergiftungen führen. Typische Vergiftungserscheinungen sind Taubheit der Körperstellen, Übelkeit, nervöse Erregung bis zu Herzrythmusstörungen und Lähmungen. Verdünnte Tinkturen werden häufig in Fertigarzneimitteln und in der Homöopathie angewendet. In höheren Konzentrationen werden sie auch äusserlich zur Behandlung von Rheuma und Neuralgien eingesetzt. Die Toxizität geht auf Aconitin zurück, das zunächst die peripheren Nervenendigungen aktiviert und dann lähmt. Es ist sehr lipophil und kann durch die Haut resorbiert werden. Eine griechische Sage führt die Herkunft des Eisenhuts auf den giftigen Speichel des Höllenhundes Kerberus zurück, der am Hügel Akonitos von Herakles aus der Unterwelt gezerrt wurde. Entgegen dieser Herkunft bevorzugt der Eisenhut kühle, feuchte, nährstoffreiche Lehmböden an hellen bis schattigen Standorten. Er ist in den europäischen Gebirgen an Bachufern und auf feuchten Wiesen anzutreffen und findet sich nur vereinzelt im Tiefland.