Das Verbreitungsgebiet des Beinwells reicht von Spanien bis ins westliche Sibirien und China sowie vom England bis Italien und Rumänien. Der Beinwell zeigt stickstoffhaltige Böden an und mag sonnige bis halbschattige, feuchte Lehmböden, Gräben, Wegränder, Wiesen, Ufer, Auwälder und Moorwiesen. Die mehrjährige bis zu 1 m hohe Pflanze mit fleischigem Rhizom hat wechselständig angeordnete große und behaarte Blätter und röhrenförmige, hängende, blauviolette bis rosa-weißliche Blüten. Langrüsselige Hummeln bestäuben die Blüte, kurzrüsselige beißen Löcher und rauben den Nektar.
Der Gattungsname Symphytum geht auf das griechische symphyein (zusammenwachsen) zurück und weist damit wie das deutsche Beinwell auf die Nutzung der Pflanze bei Knochenbrüchen und Wunden hin. Seit Dioskorides wird es zur Behandlung von Entzündungen, Prellungen, Verstauchungen, Muskel- und Sehnenzerrungen, bei Arthritis, Drüsenschwellungen, schlecht heilenden Wunden und Furunkeln genutzt. Wurzeln und Blätter wurden bei Lungenbeschwerden, Magenschleimhautentzündung, Magengeschwür und Blutungen verwendet. Die wundheilende Aktivität wird insbesondere dem Allantoin zugeschrieben. Dieses fördert die Granulation und Gewebsregenerierung. Die Schleimstoffe des Beinwells haben eine reizlindernde Wirkung und seine Rosmarinsäure besitzt entzündungshemmende Aktivität. Pyrrolizidinalkaloide wirken blutstillend, sind aber gleichzeitig lebertoxisch, karzinogen und mutagen. Beinwell sollte nach diesen neueren Erkenntnissen daher nicht innerlich und nicht bei verletzter Haut angewandt werden. Andererseits werden durchaus auch Rezepte für die Verwendung der frischen und sehr proteinreichen Beinwellblätter in der Küche gehandelt.