Pflanzen können der Gesundheit nutzen oder schaden. Schon prähistorisch ist die Nutzung von Pflanzen zu Heilzwecken bekannt. Seit dem Altertum ist die Arzneipflanzenkunde von großer Bedeutung. Viele Botanische Gärten gehen ursprünglich auf Heilkräutergärten zurück. Der Arzneipflanzengarten des Berliner Botanischen Gartens wurde in den Jahren 1995-1996 in seiner jetzigen Form angelegt. Eingerahmt von medizinisch bedeutsamen (offizinellen) Gehölzen sind die einzelnen Beete des Arzneipflanzengartens in ihrer Anordnung einem menschlichen Körper nachempfunden. In der Aufsicht sind Kopf, Rumpf, Gliedmaßen aber auch Organe wie Lunge oder Herz erkennbar. Nach Anwendungsgebieten bei bestimmten Erkrankungen (Indikationen) geordnet, werden auf ca. 3000 m2 rund 230 Heilpflanzenarten mit Informationen u.a. über ihre Verwendung und Wirkung in den entsprechenden Beeten gezeigt.
Weitere Informationen 
Lage: In direkter Nachbarschaft zum "System der krautigen Pflanzen", parallel zur Altensteinstraße. Gezeigt werden vornehmlich Pflanzenarten die im Berliner Klima im Freiland kultivierbar sind. Die Pflanzenetiketten geben neben den üblichen Daten die nutzbaren Pflanzenteile, deren Wirkung(en) bzw. Anwendungsgebiet(e), die Wirkstoffe, Naturschutzhinweise sowie Hinweise zu Gefährlichkeit oder Giftigkeit an. (Etikettenschema). Die Anlage wird von medizinisch bedeutsamen Gehölzen eingerahmt. Im inneren sind die Pflanzen nach Anwendungsgebieten (Indikationen) gruppiert und, soweit möglich, an die entsprechende „Stelle des Körpers“ gepflanzt. Heilpflanzen mit breitem Wirkungsspektrum werden mehrfach gezeigt. Soweit die Anwendungsgebiete nicht als „traditionell“ oder "volksmedizinisch" ausgewiesen sind, entsprechen sie den Kriterien der Schulmedizin (nachgewiesene Wirksamkeit und Unschädlichkeit).
Übersichtstafel und Informationsblatt am Eingang des Sondergartens; Informationstafeln an den Beeten.
Literatur: Beurton, Ch., in „Der Palmengarten“ Bd. 61, Heft 2: 129-135 (1997); S. von Krüdener, I. Hagemann & B. Zepernick, Arzneipflanzen - altbekannt und neu entdeckt; Gartenführer „Der Botanische Garten Berlin-Dahlem“.
Ch. Beurton
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